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Nachtfalter im Zollernalbkreis: Spanner (Geometroidea) - Teil 2

Der Familienname "Spanner" leitet sich von der für die Raupen typischen Fortbewegungsweise ab: Den meisten Arten fehlen die Bauchbeine, so dass die Nachschieber direkt hinter den Brustbeinen ansetzen und den Körper hochwölben, bis die Brustbeine wieder für die Streckung sorgen. Zur Tarnung sitzen die Raupen mitunter so da, dass sie an einen abstehenden Zweig erinnern.

Zu der Überfamilie der Geometroidea gehört in Deutschland nur eine Familie in 5 Unterfamilien mit insgesamt ca. 430 Arten. Die meisten Falter sind klein bis mittelgroß und haben im Vergleich zur Flügelfläche schlanke Körper. In Ruhestellung liegen die Flügel meist flach auf dem Untergrund, so dass die Hinterflügel sichtbar sind. Bei vielen Arten haben die Männchen im Gegensatz zu den Weibchen gefiederte Antennen, wodurch die Geschlechter leicht zu unterscheiden sind.

Hinweis zur Darstellung: Weil die Spanner eine sehr artenreiche Familie darstellen, haben wir die Unterfamilien auf mehrere (Unter-)Seiten verteilt. Sterrhinae, Archiearinae und Geometrinae gemeinsam auf der ersten, die beiden anderen Unterfamilien auf je einer eigenen. Der ganze Vorspann wird jedoch immer wiederholt.

 
 

Familie:
Unterfamilie:

Geometridae
Sterrhinae


Larentiinae


Archiearinae


Ennominae


Geometrinae



(Larentiinae 2)

Mit 196 Arten sind die Larentiinae die größte Spanner-Unterfamilie in Baden-Württemberg. 70 werden in der aktuellen Roten Liste geführt, von denen sind 6 bereits ausgestorben (RL 0) und 16 (RL 1) stehen wohl kurz davor.

Die meisten Arten sind anhand der Färbung bzw. des Flügelmusters gut zu unterscheiden. Zu den Larentiinae gehören aber auch die 66 Blütenspanner-Arten, die zu den kleinsten der Unterfamilie gehören und einander oftmals sehr ähnlich sehen, so dass auch hier eine sichere Bestimmung nur mithilfe der Genitaluntersuchung (siehe Wikipedia) möglich ist.


Herbst-Kiefern-Nadelholzspanner (Pennithera firmata)


Geislingen, 03.10.2014 (Foto: B. Schlude)


Geislingen, 05.09.2014 (Foto: B. Schlude)


Bad Imnau, 26.09.2014 (Foto: H. Fuchs)


Weilstetten, 03.09.2016 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 18.09.2016 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 25.08.2019 (Foto: F. Treuz)

Pennithera firmata ist im ganzen Land verbreitet, jedoch mit Schwerpunkten u.a. im Neckarland und auf der Mittleren Alb. Im Zollernalbkreis gibt es erst wenige Nachweise.

Die Falter fliegen in einer Generation zwischen Mitte August und Mitte Oktober in Wäldern mit Kiefern-Beständen. Die Raupe schlüpft im Herbst und überwintert klein. Sie frisst ausschließlich an der Wald-Kiefer (Pinus sylvestris).


Brauner Linien-Blattspanner (Thera cognata) - RL V


Bitz, 24.09.2014 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 06.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 08.07.2015 (Foto: F. Treuz)


Truchtelfingen, 14.07.2017 (Foto: H. Fuchs)


Truchtelfingen, 14.07.2017 (Foto: H. Fuchs)


Truchtelfingen, 14.07.2017 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 09/10.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 09/10.07.2017 (Foto: F. Treuz)

Das Vorkommen dieser Art in Baden-Württemberg wurde erst im 20. Jahrhundert bekannt. Thera cognata besiedelt Wacholder-Standorte der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldes. Nachweise nach 2000 waren aber seither an einer Hand abzuzählen: 2 aus dem südlichen Schwarzwald und 1 aus der Nähe von Weinheim. Der letzte Nachweis aus dem Zollernalbkreis stammt allerdings von 1995 - vom Südwesthang des Plettenbergs.

Deshalb sind die regelmäßigen Funde aus Bitz eine wirkliche Besonderheit.

Dass diese "Besonderheit" auch durchaus Normalität sein und nur dem geringen Untersuchungsgrad geschuldet sein könnte, beweisen die Falter vom Juli 2017: Hier waren in einer öffentlichen Leuchtnacht allein 14 Falter angeflogen.

Die Falter fliegen im Juli/ August im Bereich naturnaher Standorte von Wacholder (Juniperus communis), an dem die Raupen wohl zwischen April und Juni gefunden werden könnten. Überwinterungsstadium ist das Ei oder die kleine Raupe.


Nadelholzspanner (Thera variata/ britannica)


Haigerloch-Owingen, 21.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 21.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 21.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 12.09.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 12.09.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bad Imnau, 14.10.2014 (Foto: H. Fuchs)


Geislingen, 07.06.2013 (Foto: B. Schlude)
 


Thera britannica ♂
Haigerloch-Owingen, 26.04.2014 (Foto: H. Fuchs)


Thera britannica ♂
Haigerloch-Owingen, 26.04.2014 (Foto: H. Fuchs)


Thera britannica ♂
Bitz, 22.05.2020 (Foto: F. Treuz)


Thera britannica ♂
Bitz, 22.05.2020 (Foto: F. Treuz)


Thera britannica ♂
Bitz, 22.05.2020 (Foto: F. Treuz)

Die beiden Nadelholzspanner-Arten sind nicht zuletzt aufgrund ihrer großen Variabilität äußerlich nicht zu unterscheiden. Die Männchen zeigen allerdings kleine Unterschiede an den Fühlern: Von der Seite betrachtet sind die Fühler von Thera britannica sägezahnartig ausgebildet (siehe die beiden Fotos mit den Fühler-Ausschnitten sowie den Falter in der unteren Reihe).

Die Falter fliegen in zwei Generationen von April/ Mai bis Juni und von Juli bis Oktober im Bereich vieler Misch- und Nadelwälder, auch in gärtnerisch gepflanzten Nadelholzbeständen in Parks und Ortschaften.

Die Raupen leben von Juni bis August und überwinternd von September bis April an Fichte (Picea abies) und Tanne (Abies alba).


Weißtannen-Nadelholzspanner (Thera vetustata) - RL V


Dotternhausen, 23.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 02.08.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bad Imnau, 26.09.2014 (Foto: H. Fuchs)

Der Weißtannen-Nadelholzspanner wurde früher für eine Form der beiden vorigen Arten gehalten. Er zeigt eine cremeweiße Grund­farbe und dunkle Flecke am Vorderflügel-Vorderrand.

Der Falter fliegt in ein bis zwei Generationen von Mai bis Oktober in Buchen-Tannen­wäldern und Fichten-Tannenwäldern der Mittelgebirge.

Die Raupen leben im Juli/ August und überwinternd von September bis Mai an Weißtanne (Abies alba).


Zweibrütiger Kiefern-Nadelholzspanner (Thera obeliscata)


Haigerloch-Stetten, 17.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Geislingen, 06.06.2014 (Foto: B. Schlude)


Geislingen, 05.06.2013 (Foto: B. Schlude)

Wie der Name sagt, fliegt der Zweibrütige Kiefern-Nadelholzspanner in zwei Generationen von Mai bis Oktober im Bereich von Kiefernvorkommen in Mischwäldern, aber auch im Siedlungs­bereich und auf Friedhöfen.

Die Raupen leben überwinternd von August/ September bis April an Kiefern, besonders an der Waldkiefer (Pinus sylvestris).


Grauer Wacholder-Nadelholzspanner (Thera juniperata)


Balingen, 28.10.2011 (Foto: D. Mezger)


Haigerloch-Stetten, 05.11.2010 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 26.10.2008 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 21.10.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 03.09.2015 (Foto: F. Treuz)


Raupe - Bitz, 20.09.2015 (Foto: F. Treuz)


Puppe e.L. - Bitz, 12.10.2015 (Foto: F. Treuz)


Puppe schlupfreif - Bitz, 12.10.2015 (Foto: F. Treuz)

Der Graue Wacholder-Nadelholzspanner fliegt von September bis November in Wacholderbeständen, in den Wacholder­heiden der Muschelkalkgebieten, auch in Gärten und Parks an gärtnerisch gepflanzem Wacholder.

Die Eier überwintern. Die Raupen leben dann von Mai bis August an Wacholder (Juniperus communis) und seinen Gartenformen.


Milchweißer Bindenspanner (Plemyria rubiginata)


Haigerloch-Stetten, 12.06.2020 (Foto: H. Fuchs)


Hechingen-Beuren, 29.06.2016 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 18.07.2014 (Foto: F. Treuz)

Der Milchweiße Bindenspanner fliegt von Mai bis September in Auwäldern und Laubholzgebüschen.

Die Eier (evtl. auch die erwachsenen Raupen) überwintern. Die Raupen leben im Mai/ Juni an Erlen (Alnus spec.) und verschiedenen Rosengewächsen wie Apfel (Malus domestica) und Schlehe (Prunus spinosa).


Gelber Rosen-Bindenspanner (Cidaria fulvata)


Bitz, 27.06.2015 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Stetten, 10.07.2015 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 25.06.2009 (Foto: H. Fuchs)

Dieser auffällig gefärbte Falter fliegt in einer Generation von Juni bis August in allen Lebensräumen, in denen (Wild-)Rosen vorkommen, auch auf beweideten Halbtrockenrasen, Wacholderheiden und an Bahndämmen.

Die Eier überwintern. Raupen findet man dann vom Frühjahr bis in den Juni an verschiedenen Rosen (Rosa spec.).


Zweifarbiger Laubholz-Bindenspanner (Electrophaes corylata)


Haigerloch-Stetten, 31.05.2017 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 29.06.2015 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 02.07.2020 (Foto: F. Treuz)

Electrophaes corylata ist zwar im ganzen Land verbreitet, trotzdem gab es aus dem Zollernalbkreis vor 2014 laut InsectIS noch keine Nachweise. Die Falter fliegen in einer Generation von Mai bis Juli in den meisten Laubwald- und Gebüschgesellschaften, im Inneren und an den Rändern der Wälder, besonders gern im Bereich von Birken- und Haselgebüschen.

Die Raupen leben von Juni bis zum Spät­herbst an Birke (Betula pendula), Vogelbeere (Sorbus aucuparia) und anderen Rosengewächsen, auch an Linde (Tilia spec.).



Schwarzaugen-Bindenspanner (Cosmorhoe ocellata)



Haigerloch-Stetten, 04.08.2009 (Foto: H. Fuchs)



Haigerloch-Stetten, 13.05.2009 (Foto: H. Fuchs)



Haigerloch-Stetten, 18.07.2013 (Foto: H. Fuchs)



Haigerloch-Stetten, 21.08.2023 (Foto: H. Fuchs)


Cosmorhoe ocellata fliegt in meist zwei Generationen zwischen Mai und September in einem breiten Spektrum von Lebensräumen: in lichten Laub- und Mischwäldern, besonders an den Binnensäumen (= Waldwege, Lichtungen), im Bereich artenreicher Gebüsche, an Saumgesellschaften, in Streuobstwiesen und Gärten.

Die Raupen leben im Juni/ Juli und von August bis Oktober an verschiedenen Labkräutern (Galium spec.). Die Raupen überwintern im Puppengespinst und verpuppen sich dann im Frühjahr.


Netzspanner (Eustroma reticulata)


Haigerloch-Stetten, 27.07.2020 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 07.08.2018 (Foto: D. Mezger)


Haigerloch-Owingen, 01.08.2013 (Foto: H. Fuchs)

Der Netzspanner fliegt (wie Ecliptopera capitata) in einer Generation im Juli/ August in schattigen Wäldern mit Springkraut-Beständen.

Die Raupen leben von August bis Oktober ausschließlich an Springkraut (Impatiens noli-tangere), die Puppen überwintern.


Dunkelbrauner Haarbüschelspanner (Eulithis prunata)


Bitz, 24.06.2015 (Foto: F. Treuz)


Geislingen, 30.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Rosenfeld, 11.08.2015 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 22.06.2018 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 07.06.2020 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 07.06.2020 (Foto: H. Fuchs)

Eulithis prunata fliegt in einer ausgedehn­ten Flugzeit von Juni bis August im Bereich von frisch-feuchten Laubwäldern und Gebüschen des Hügel- und Berglandes, im lichten Wald, an Rändern, Binnensäumen, in Hecken und Gebüschlandschaften und Gartenanlagen.

Die Eier überwintern. Die Raupen leben vom Frühjahr bis Juni an Stachel- und Johannis­beeren (Ribes spec.), auch an Weißdorn (Crataegus spec.) oder Prunus-Arten wie Pflaume und Schlehe.


Veränderlicher Haarbüschelspanner (Eulithis populata)


Haigerloch-Owingen, 14.07.2013 (Foto: H. Fuchs)

Eulithis populata ist eine Charakterart der Heidelbeerbestände in Misch- und Nadelwäldern, an Lichtungen, Wegrändern und Böschungen.

Die Falter fliegen in einer Generation von Juni bis August, die Raupen leben von April bis Juni an Heidelbeeren (Vaccinium mytrillus).


Honiggelber Haarbüschelspanner (Eulithis mellinata)


Geislingen, 03.06.2017 (Foto: B. Schlude)


Geislingen, 03.06.2017 (Foto: B. Schlude)


Bitz, 15.06.2017 (Foto: F. Treuz)

Der wegen seiner charakteristischen Fransenfärbung auch "Scheckrand-Haarbüschelspanner" genannte Falter scheint bevorzugt die Randbereiche menschlicher Siedlungen und Obstgärten zu besiedeln. Trotzdem gab es seit 1984 keinen Nachweis mehr aus dem Zollernalbkreis.

Die Falter fliegen in einer Generation zwischen Ende Mai und Mitte/ Ende Juli und kommen ans Licht.

Raupenfunde aus Baden-Württemberg liegen laut EBERT noch keine vor, doch leben diese wohl von April bis Juni an Beeren­sträuchern der Gattung Ribes, wie z.B. Johannis- oder Stachelbeere.


Schwefelgelber Haarbüschelspanner (Gandaritis pyraliata)


Haigerloch-Stetten, 17.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 24.06.2015 (Foto: H. Fuchs)


Ringingen, 05.07.2014 (Foto: H. Fuchs)

Der Schwefelgelbe Haarbüschelspanner fliegt von Juni bis August in feucht-frischem Wiesengelände, in Staudenfluren, an Hecken­säumen, Gebüschen und reich strukturierten Waldrändern.

Die Raupen sind im Mai/ Juni an verschiedenen Labkräutern (Galium spec.) zu finden.


Gelbköpfiger Springkraut-Blattspanner (Ecliptopera capitata)


Hechingen-Boll, 01.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Dotternhausen, 23.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 28.06.2015 (Foto: F. Treuz)

Der Gelbköpfige fliegt wie der häufigere Braunleibige Springkrautspanner in frischen Laub-, Misch- und Nadelwäldern, auf Lichtungen, in Staudenfluren und Windwurf­flächen, wo das namensgebenden Springkraut vorkommt.

E. capitata fliegt in einer Generation von Mai bis Juli. Die Raupen leben von Juni bis Oktober an Springkraut (Impatiens noli-tangere).


Braunleibiger Springkraut-Blattspanner (Ecliptopera silaceata)


Haigerloch-Hart, 20.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 21.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch, 26.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 09.05.2015 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch, 26.07.2013 (Foto: H. Fuchs)

Die Falter fliegen in zwei Generationen im Mai/ Juni und von Juli bis September.

Raupen sind von Juni bis September wie die vorige Art am Springkraut (Impatiens noli-tangere), aber auch an Weidenröschen, besonders am Schmalblättrigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium) zu finden. Die Puppen überwintern.


Olivgrüner Bindenspanner (Chloroclysta siterata)


Haigerloch-Owingen, 21.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 04.10.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 04.10.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 08.11.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 03.11.2014 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Owingen, 18.03.2014 (Foto: H. Fuchs)


Benzingen, 22.08.2024 (Foto: A. Röcker)


Benzingen, 22.08.2024 (Foto: A. Röcker)

Der Olivgrüne Bindenspanner fliegt in einer Generation überwinternd von August bis Mai des folgenden Jahres in laubholzreichen Lebensräumen, den Binnensäumen und Randbereichen von lichten Laub- und Mischwäldern, in Heckenbereichen und Wacholder­heiden, auf verbuschenden Halbtrockenrasen usw., auch in Parks und auf Friedhöfen.

Die Raupen leben von Juni bis August polyphag auf vielerlei Laubgehölzen.


Möndchenflecken-Bindenspanner (Dysstroma truncata)


Balingen, 15.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Balingen, 15.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 14.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 05.09.2014 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Owingen, 14.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 23.09.2016 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 06.10.2015 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 24.08.2014 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 24.08.2014 (Foto: F. Treuz)

Dysstroma truncata lässt sich von der selteneren "Schwesterart" Dysstroma citrata nicht immer leicht unterscheiden, weil wichtige Merkmale auf der Ober- und Unterseite der Hinterflügel liegen, die auf Fotos in der Regel nicht zu sehen sind. Falter mit orange­braunem Mittelfeld sind aber immer Dysstroma truncata.

Die Falter fliegen wohl in zwei sich teilweise überlappenden Generationen im Mai/ Juni und von August bis Oktober in unterholz­reichen Wäldern und deren Randbereichen.

Die Raupen leben im Juli/ August und überwinternd von September bis Mai an vielerlei Kräutern, Stauden und Halbsträuchern, auch an jungen Laubgehölzen.


Spitzwinkel-Bindenspanner (Dysstroma citrata)


Bitz, 10.09.2016 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 10.09.2016 (Foto: F. Treuz)


frisch abgelegt - Bitz, 17.09.2016 (Foto: F. Treuz)


Dotternhausen, 16.08.2017 (Foto: H. Fuchs)

Dysstroma citrata gilt als typischer Falter der Bergwälder mit reichen Heidelbeerbeständen. Wie schon bei der vorigen Art beschrieben, ist er nicht leicht von der "Schwesterart" zu unterscheiden. Er ist mit Sicherheit bei uns viel seltener - der abgebildete Falter aus Bitz ist jedenfalls der erste Fotobeleg aus dem Zollernalbkreis.

Die Falter fliegen in einer Generation von Juni bis Oktober in vielerlei unterholzreichen, montanen Wäldern und deren Randbereichen - durchaus auch in Nordlagen.

Während bei D.truncata die Raupe überwintert, ist es bei D.citrata das Ei. Die Raupen leben wohl vom Frühjahr bis in den Frühsommer an vielerlei Kräutern, Stauden und Halbsträuchern. Aus Baden-Württemberg ist jedoch nur die Heidelbeere (Vacciunium myrtillus) als Nahrungspflanze nachgewiesen.


Olivgrüner Bergwald-Blattspanner (Colostygia olivata) - RL V


Oberdigisheim, 24.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Oberdigisheim, 24.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 01.08.2013 (Foto: H. Fuchs)


Albstadt-Ebingen, 22.07.2015 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 31.07.2017 (Foto: H. Fuchs)


Balingen, 22.08.2018 (Foto: H. Fuchs)

Die Falter von Colostygia olivata fliegen in einer Generation im Juli/ August an mäßig trockenen halbschattigen Stellen in lichten Misch- und Nadelwäldern, an deren Binnensäumen und an gebüschreichen Waldrändern, auch auf Magerrasen und an felsigen Stellen.

Die Raupen sind ab Herbst überwinternd bis Juni an Labkrautarten (Galium spec.) zu finden.


Prachtgrüner Bindenspanner (Colostygia pectinataria)


Rangendingen, 18.05.2011 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Hart, 20.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Hart, 20.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Balingen, 15.06.2013 (Foto: H. Fuchs)

Der auffällig gefärbte Prachtgrüne Bindenspanner ist eine alllgemein verbreitete und häufige Art.

Die Falter fliegen in ein bis zwei Generationen von Mai bis August in fast allen wald- und gebüschreichen Lebensräumen, auch in krautreichen Offenlandbiotopen, Hecken­landschaften und Magerrasen, Gärten und Parks.

Die Raupen leben ab Spätsommer überwinternd bis Mai an krautigen Pflanzen und Kleinstauden, gerne an Labkräutern (Galium spec.).


Kleiner Felsen-Bindenspanner (Coenotephria salicata) - RL V


Dotternhausen, 27.05.2016 (Foto: H. Fuchs)


Dotternhausen, 27.05.2016 (Foto: H. Fuchs)


Dotternhausen, 16.08.2017 (Foto: H. Fuchs)


Starzeln, 17.08.2020 (Foto: H. Fuchs)


Laufen, 29.05.2021 (Foto: B. Schlude)

Coenotephria salicata ist wohl in den Mittelgebirgen Baden-Württembergs weit verbreitet. Trotzdem gab es auch früher nur einen einzigen Nachweis in unserem Gebiet.

Erst 2016 kamen die beiden Falter oben links am Plettenberg ans Licht, als Mitarbeiter der AG Schmetterlinge dort einen Lichtfang durchführten. Im Jahr darauf wurde die Art am gleichen Ort wieder gefunden, seither konnte sie auch an anderen Stellen nachgewiesen werden.

Die sehr variabel gefärbten Falter fliegen wohl in zwei Generationen hauptsächlich im Mai und im August vorwiegend im Bereich von mehr oder weniger trockenem, sonnenexponiertem Offenland, auf felsigen Magerrasen und Wacholderheiden, auf steinigen Hängen, in Felsfluren oder auch in Steinbrüchen. Dort, wo ehemals offene, felsige Strukturen zuwachsen, geraten sie in Gefahr.

Über die Raupen ist aus unserem Bundesland nichts bekannt, sie sollen aber hauptsächlich an Labkraut-Arten (i.e.L. Galium verum) fressen.


Großer Felsen-Bindenspanner (Coenotephria tophaceata) - RL 3


Bitz, 14.08.2022 (Foto: F. Treuz)

Coenotephria tophaceata zeigt ein ähnliches Verbreitungsgebiet wie die vorige Art, aus dem Zollernalbkreis gab es jedoch nur zwei alte Nachweise von der Südwestalb, vermutlich von der Umgebung des Plettenbergs. Der Lebensraum der Art ist von Felsen bestimmt, oft sind es mehr oder weniger senkrecht abfallende Wände, die von Wald umstanden sind.

Der im Bild gezeigte Falter, der mitten in Bitz gefunden wurde, hat offenbar schon mehrere Flugstunden und möglicherweise auch ein Gewitter hinter sich. Woher er verweht wurde, lässt sich nicht sagen.

Die meisten Falterfunde aus Baden-Württemberg liegen zwischen Anfang Juni und Mitte September - ob die Art hier eine oder zwei Generationen ausbildet, ist unklar.

Über die Raupen ist aus unserem Bundesland noch fast nichts bekannt; sie sollen aber an Labkraut, besonders an Galium album fressen.


Labkraut-Bindenspanner (Lampropteryx suffumata)


Dotternhausen, 04.04.2014 (Foto: H. Fuchs)


Ebingen, 10.04.2023 (Foto: A. Röcker)


Geislingen, 27.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 14.05.2015 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 04.05.2015 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Weildorf, 12.04.2016 (Foto: H. Fuchs)

Die Falter fliegen in einer Generation von März bis Juni an schattig bis halbschattigen Stellen in Laub-, Misch- und Nadelwäldern, an Waldrändern und Binnensäumen.

Die Raupen sind von Mai bis Juli hauptsächlich an Labkräutern (Galium spec.), auch an Waldmeister-Arten (Asperula spec.) zu finden.


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