Schriftzug
 


Nachtfalter im Zollernalbkreis:
          Eulenfalter und Bärenspinner (Noctuoidea) - Teil 4a

Die Überfamilie der Noctuoidea ist weltweit die größte Schmetterlingsfamilie (mit derzeit ca. 35.000 Arten), in Baden-Württemberg sind davon etwas mehr als 500 Arten in 4 Familien und insgesamt 36 Unterfamilien beheimatet. Erst im Jahr 2006 wurde die Familie taxonomisch erweitert und z.B. auch die Bärenspinner (Arctiidae) und die Trägspinner (Lymantriidae) als Unterfamilie eingefügt. Jetzt erfolgte eine neue Revision unter Berücksichtigung genetischer Merkmale.

Bei so einer umfangreichen Familie weisen nicht mehr alle Angehörigen der Familie gemeinsame äußerliche Merkmale auf. Als "Eulen-typisch" könnte der kräftige, oft stark behaarte Körper, gestreckte schmale bis mäßig breite Flügel und die Ruhestellung mit flach oder "dachförmig" über dem Hinterleib zusammengelegten Flügeln gelten. Charakteristisch ist die Flügelzeichnung, die nur aus einer kleinen Anzahl von vielfach variierten Elementen, der so genannten "Eulenzeichnung" besteht. Diese gemeinsamen Merkmale treten allerdings erst bei den entwicklungs­geschichtlich jüngeren Gruppen der Familie auf.

Die einzelnen Familien sind mit so unterschiedlichen Artenzahlen vertreten, dass wir mehrere Unterseiten erstellt haben. Wie bei den Spannern wird der Vorspann jedoch auf allen Seiten abgedruckt.

Die Familie der Noctuidae schloss früher auch die meisten Arten der jetzt in den Familien Nolidae und Erebidae geführten Arten mit ein. Die aktuelle Familie enthält nur noch die sogenannten "trifinen" Unterfamilien (= benannt nach der Ausprägung der Flügeladern). Manche Arten ähneln denen der Erebidae, weil ihre Raupen nur zwei gut entwickelte Bauchbeinpaare aufweisen. Die meisten Arten entsprechen jedoch der landläufigen Vorstellung eines "Eulenfalters" mit kräftigem Körper, schmalen Flügeln und der typischen Eulenzeichnung.

 
 

Familie:
Unterfamilie:
 
 

Notodontidae
 
 
 

Erebidae
 
 
 

Nolidae
 
 
 

Noctuidae
Plusiinae

Amphipyrinae
 


Eustrotiinae

Psaphidinae
 


Pantheinae

Oncocnemidinae
 


Dilobinae

Heliothinae
 


Acronictinae

Bryophilinae
 


Metoponiinae

Xyleninae
 


Cuculliinae

Hadeninae
Noctuinae



Metalleulen (Plusiinae)

Die Unterfamilie der Plusiinae lässt sich (mit Ausnahme der Gattung Abrostola) von den übrigen gut durch ihre namensgebenden Metallflecken unterscheiden. Einige Arten sind Wanderfalter und können auf ihren Wanderungen (z.B. Gammaeule) Tausende von Kilometern zurücklegen.


Dunkelgraue Nessel-Höckereule (Abrostola triplasia)


Haigerloch-Stetten, 29.07.2008 (Foto: H. Fuchs)


Zimmern u.d.B., 22.08.2015 (Foto: H. Fuchs)


Zimmern u.d.B., 22.08.2015 (Foto: H. Fuchs)


Grosselfingen, 28.08.2012 (Foto: R. Zwiener)


Haigerloch-Stetten, 08.10.2006 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 02.08.2016 (Foto: H. Fuchs)

Abrostola triplasia ist im ganzen Land weit verbreitet. Die Falter fliegen in wenigstens zwei Generationen von Mai bis September in Brennnesselfluren ähnlicher Ausprägung wie die folgende Art.

Die Raupen können leicht an der weißen halbrunden Zeichnung an der Seite des dunklen Flecks auf dem ersten Hinter­leibssegment erkannt werden. Sie sind meist von Juli bis September an Brennnesseln, meist der Großen Brennnessel (Urtica dioica) zu finden. Überwinterungsstadium ist die Puppe.


Schwalbenwurz-Höckereule (Abrostola asclepiadis) - RL V


Bitz, 01.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 01.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 01.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Bad Imnau, 18.05.2020 (Foto: H. Fuchs)


NSG Kapfhalde, 04.06.2019 (Foto: H. Fuchs)

Laut EBERT besitzt die Schwalbenwurz-Höckereule ihre größte Population auf der Schwäbischen Alb. Trotzdem stammen fast alle seitherigen Nachweise aus den 1980er Jahren und erst 2017 konnte wieder ein Falter am Licht nachgewiesen werden.

Die Falter fliegen vermutlich in nur einer lang gestreckten Flugzeit von Mai bis Anfang August im Bereich der Schwalbenwurz-Bestände von sonnigen Magerrasen und felsigen Hängen in prallsonniger Lage.

Die Raupen können vorwiegend im Juli/ August auch tagsüber an der Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) gefunden werden. Die Verpuppung erfolgt in einem hellen Gespinst zwischen Erde und Pflanzenteilen am Boden.


Silbergraue Nessel-Höckereule (Abrostola tripartita)


Bitz, 09.07.2019 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Stetten, 12.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Hechingen, 01.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 28.06.2014 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 02.08.2019 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 02.08.2019 (Foto: F. Treuz)

Abrostola tripartita ist ebenfalls im gesamten Land weit verbreitet, wenn auch nicht überall häufig. Wo sie gemeinsam mit der vorigen Art vorkommt, ist sie seltener, im Vergleich zur vorigen Art jedoch kältetoleranter.

Die Falter fliegen in ein bis zwei Generationen meist von Mai bis August im Bereich von Brennnesselfluren an mäßig besonnten bis schattigen, nährstoffreichen, mäßig frischen bis feuchten Stellen an Waldwegen und -rändern, an Gräben, in Ruderalfluren und auf Schuttplätzen.

Die Raupen leben von Juli bis September monophag an Brennnesseln, wohl meist an der Großen Brennnessel (Urtica dioica). Die Puppe überwintert.


Kupfer-Goldeule (Chrysodeixis chalcites)


Haigerloch-Stetten, 21.10.2014 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 21.10.2014 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 21.10.2014 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 19.09.2017 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 19.09.2017 (Foto: H. Fuchs)

Chrysodeixis chalcites ist kein Falter der einheimischen Fauna. Er ist allerdings in den vergangenen Jahren an einigen Stellen in Deutschland nachgewiesen worden, weil seine Raupen mitunter über Gewächshaus-Tomaten ins Freiland verschleppt werden und sich dann im Freiland entwickeln können.

Die Falter wandern weit umher, überleben aber den Winter nicht.


Eisenhut-Höckereule (Euchalcia variabilis)


Dotternhausen, 23.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Dotternhausen, 23.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Dotternhausen, 23.06.2017 (Foto: D. Mezger)


Dotternhausen, 09.07.2021 (Foto: H. Fuchs)

Die Eisenhut-Höckereule kommt in Baden-Württemberg hauptsächlich auf der Schwäbische Alb und im südlichen Schwarzwald vor. Von daher ist es verwunderlich, dass abgesehen von einem Fund 1980 im Bereich Albstadt/ Meßstetten bisher noch kein Nachweis gelungen war. Umso erfreulicher deshalb der Licht-Anflug von zwei Exemplaren auf dem Plettenberg.

Die Falter fliegen in einer kurzen Generation vorwiegend von Mitte Juni bis Mitte August im Bereich der Eisenhut-Bestände an Abhängen und Böschungen schattiger Wälder und ihrer Saumbereiche sowie auf Blockfluren.

Die Eier werden hauptsächlich an Eisenhut (Aconitum vulparia) abgelegt. Die jungen Räupchen spinnen sich in junge Blättchen ein und überwintern. Ab Mai des nächsten Jahres sind sie dann wieder an ihrer Nahrungspflanze zu finden.


Lungenkraut-Metalleule (Euchalcia modestoides) - RL 3


aus Raupe Balingen-Ostdorf
geschlüpft 09.05.2010 (Foto: S. Przybilla)


aus Raupe Balingen-Ostdorf
geschlüpft 09.05.2010 (Foto: S. Przybilla)


Balingen-Ostdorf, 07.05.2013 (Foto: H. Fuchs)
 


Balingen-Ostdorf, 07.05.2013 (Foto: H. Fuchs)
 


Puppe, eingesponnen
Balingen-Ostdorf, 28.05.2016 (Foto: H. Fuchs)


Puppengespinst geöffnet
Balingen-Ostdorf, 28.05.2016 (Foto: H. Fuchs)

Die seltene Lungenkraut-Metalleule ist in Baden-Württemberg weitgehend auf die Schwäbische Alb beschränkt.

Die Falter fliegen in einer Generation von Juni bis Mitte August im Bereich von Lungenkraut-Beständen an mäßig trockenen bis feuchten Stellen an Waldmänteln, am Rand von Hecken und Gebüschen oder auf extensiv genutzten Wiesen und Weiden. Im Zollernalbkreis ist nur eine Stelle bekannt.

Die nach der 1. Häutung in einem festen Gespinst an der Nahrungspflanze überwinternde Raupe lebt im April/ Mai an Lungenkraut-Arten (Pulmonaria spec.), bei Ostdorf am Weichen Lungenkraut (Pulmonaria mollis).


Schafgarben-Silbereule (Macdunnoughia confusa)


Grosselfingen, 26.08.2012 (Foto: R. Zwiener)


Grosselfingen, 26.08.2012 (Foto: R. Zwiener)


Haigerloch-Stetten, 04.10.2013 (Foto: H. Fuchs)

Die Schafgarben-Silbereule wird oft mit der etwas größeren Gammaeule verwechselt. Bei genauerem Hinsehen fällt aber die im Vergleich unterschiedliche Form ihrer großen "Silbermakel" auf und die insgesamt braunere Färbung.

Die Falter treten in der Regel in drei Generationen von Ende April bis Anfang Oktober auf, wobei in kälteren Gegenden die 1. Generation ausfallen kann und die zweite durch Zuzug aus wärmeren Gebieten aufgebaut wird. In klimatisch günstigen Regionen gehen Fachleute sogar von bis zu fünf Generationen aus. Ähnlich wie die Gammaeule wandert M. confusa in jahrweise wechselnder Häufigkeit nach Mitteleuropa ein, wodurch die einheimischen Populationen verstärkt werden.

Die Falter sind in fast allen Bereichen des Offenlandes anzutreffen, ausgesprochen nasse und feuchte Lebensräume werden in der Regel gemieden.


Wasserdost-Goldeule (Diachrysia chryson) - RL V


Albstadt-Laufen, 09.08.2020 (Foto: B. Schlude)


Bisingen-Zimmern, 06.08.2021 (Foto: H. Fuchs)


Bisingen-Zimmern, 06.08.2021 (Foto: H. Fuchs)

Die Wasserdost-Goldeule ist als Feuchtgebietsart schwerpunktmäßig in der Oberrheinebene, im Schwarzwald und im Alpenvorland verbreitet. Aus unserer Gegend gibt es nur einen älteren Nachweis, vermutlich vom Plettenberg.

Die Falter fliegen in einer Generation im Juli/ August vorwiegend im Bereich von Wasserdostbeständen in den Randbereichen und Binnensäumen von feuchten Wäldern.

Die Raupen leben, überwinternd, wohl bis Ende Mai vermutlich ausschließlich an Wasserdost (Eupatorum cannabinum).


Messingeule (Diachrysia chrysitis-Komplex)


Bitz, 08.07.2014 (Foto: F. Treuz)


Grosselfingen, 26.08.2010 (Foto: R. Zwiener)


Grosselfingen, 26.08.2010 (Foto: R. Zwiener)


Haigerloch-Stetten, 26.08.2016 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 26.08.2014 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 07.08.2015 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 13.07.2008 (Foto: H. Fuchs)


Grosselfingen, 03.05.2013 (Foto: R. Zwiener)

Die Messingeule tritt in zwei durch Übergänge verbundenen Formen auf: Bei der einen sind die goldenen bis goldgrünen ("messingfarbenen") Bänder der Vorderflügel getrennt (Taxon chrysitis), bei der anderen Form sind die Goldbinden durch einen Steg im Mittel­feld verbunden (Taxon stenochrysis). Untersuchungen mit künstlichen Sexuallockstoffen ergaben, dass die Männchen der beiden Taxa auf unterschiedliche Lockstoffmischungen reagieren (allerdings mit Ausnahmen).

Inwieweit diese Taxa wirklich eigenständig sind, bleibt noch zu erforschen, so dass wir hier vom Diachrysia chrysitis-Komplex sprechen.

Die Raupen wurden bei uns vor allem an Brennnesseln und Taubnesseln gefunden, an denen sie nachts fressen und sich tagsüber in Bodennähe verstecken. Die Art überwintert als Raupe, die dann die Falter der 1. Generation hervorbringen. Die Falter treten ab Mitte Mai auf und fliegen in 2 Generationen bis Ende September.


Gammaeule (Autographa gamma)


Haigerloch-Stetten, 18.07.2006 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 20.07.2009 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 04.07.2012 (Foto: H. Fuchs)


Puppe
Haigerloch-Stetten, 19.10.2015 (Foto: H. Fuchs)

Als klassischer Wanderfalter erscheint Autographa gamma in allen Naturräumen des Landes. Lediglich geschlossene Waldgebiete werden mehr über- als durchflogen. Durch ihre hohe Besiedlungsdichte und ihre Aktivitäten bei Tag und Nacht ist sie eine der bekanntesten Nachtfalterarten überhaupt. Der Name Gammaeule leitet sich aus der Form der Makel auf den Vorderflügeln ab, die an den griechischen Buchstaben Gamma ("γ") erinnern.

Die Falternachweise verteilen sich auf den Zeitraum von Ende Februar bis Anfang Dezember, am häufigsten werden sie in den Monaten Juli bis September angetroffen.
Als Nahrungspflanze für die Raupe sind über 40 Arten aus 20 Pflanzen-Familien bekannt. Die Liste umfasst besonders viele Kulturpflanzen, wo sie durch ihre Fraßschäden besonders auffallen.


Ziest-Silbereule (Autographa pulchrina)


Hechingen-Boll, 01.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 15.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Oberdigisheim, 24.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 04.07.2020 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 17.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 27.06.2014 (Foto: F. Treuz)

Autographa pulchrina kommt in allen Naturräumen des Landes vor. Wegen der Verwechslungsmöglichkeit mit der folgenden Art sind in dieser Hinsicht jedoch noch Unsicherheiten vorhanden.

Die Falter fliegen in einer Generation vorwiegend im Juni/ Juli an Waldrändern und ihren Säumen, in Vorwald- und Verbuschungsstadien auch von Wiesen und Weiden. Sie bewohnt dort vor allem niedrige bis mittelhohe, oft nährstoffreiche Staudenfluren und dichte Krautschicht.

Die Raupen sind überwinternd bis Mai/ Juni zu finden. Sie ernähren sich polyphag u.a. von Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Kälberkropf (Chaerophyllum spec.), Lungenkraut (Pulmonaria spec) und Pestwurz (Petasites spec.).


Jota-Silbereule (Autographa jota) - RL V


Hechingen-Beuren, 29.06.2016 (Foto: H. Fuchs)


Hechingen-Beuren, 29.06.2016 (Foto: H. Fuchs)


Dotternhausen, 24.07.2020 (Foto: H. Fuchs)

Die Jota-Silbereule ist viel seltener als die ähnliche vorige Art. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt auf der Schwäbischen Alb.

Die Falter fliegen von Mitte Juni bis Anfang August oft im Inneren feuchter Schluchtwälder aber auch am Rand mäßig feuchter Staudenfluren.

Die Raupen sind überwinternd bis Ende Mai zu finden. Über ihre Nahrung ist hier nur wenig bekannt. In anderen Bundesländern sind jedoch Geißblatt-Arten (Lonicera spec.) als Nahrungspflanze nachgewiesen.


Quellhalden-Goldeule (Autographa bractea)


Haigerloch-Stetten, 24.08.2018 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 24.08.2018 (Foto: H. Fuchs)

Aufgrund der sehr unregelmäßigen Vorkommen ist der Status der Quellhalden-Goldeule im Land nicht ganz klar. Im EBERT wird aufgrund der weiten Verbreitung noch von einer Bodenständigkeit der Art in weiten Teilen ausgegangen. Auch im Zollernalbkreis gibt es etliche Nachweise. Allerdings stammen diese (wie im Übrigen mit Ausnahme des Schwarzwaldes und der Gegend um Ravensburg) fast ausschließlich aus der Zeit vor 1990. Aus diesem Grund ist der (Wieder-)Fund im Jahr 2018 in einem

Hausgarten sehr interessant. Vermutlich handelt es sich um einen Zuwanderer aus einem Vorkommensschwerpunkt.

Die Falter fliegen wohl zwischen Juni und August in den unterschiedlichsten Lebensräumen - im Bereich der Haupt-Verbreitungs­gebiete wohl vorwiegend in Staudenfluren, Schlagfluren, Lichtungen und Binnensäumen von Wäldern sowie in Feuchtwiesen unterschiedlichster Ausprägung.

Die Raupen leben überwinternd bis zum Frühjahr. Über die Nahrungspflanzen ist aus unserem Bundesland noch zu wenig bekannt.



Eulchen (Eustrotiinae)

Die Eustrotiinae enthält in unseren Breiten eine Gruppe kleiner, meist recht bunter Arten. Von den vier im Land nachgewiesenen Arten steht eine auf der Vorwarnliste, die anderen erscheinen ungefährdet.


Waldrasen-Grasmotteneulchen (Deltote pygarga)


Haigerloch-Owingen, 14.07.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 12.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 12.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


abweichend gefärbtes Tier
Rosenfeld, 11.08.2015 (Foto: H. Fuchs)

Deltote pygarga ist über das ganze Land verteilt und häufig, nur in den Kernbereichen der Mittelgebirge sind die Vorkommen wohl weniger dicht.

Die Falter fliegen in einer Generation von Mai bis Juli an mäßig feuchten bis trockenen Stellen in Wäldern und Gebüschen sowie an deren Rändern.

Über die Raupen ist aus unserem Bundesland noch zu wenig bekannt. Als Nahrungspflanze wurde jedoch das Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) nachgewiesen, Die Puppe überwintert.


Buschrasen-Grasmotteneulchen (Deltote deceptoria)


Haigerloch-Stetten, 19.05.2010 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 26.06.2019 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Stetten, 31.05.2007 (Foto: H. Fuchs)

Die Buschrasen-Grasmotteneulchen fliegen gerne auf Halbtrockenrasen, die mehr oder weniger versaumt, ruderalisiert und verbuscht sein können. Sie bewohnen aber auch feuchtes Grünland und kommen ebenfalls an lichten Stellen von Laub- und Mischwäldern, an Waldwegen und auf Schlagfluren vor.

Die Art fliegt in zwei Generationen, kann aber wohl auch in einer partiellen 3. Generation auftreten. Hier besteht noch erheblicher Forschungsbedarf. Die Flugzeit beginnt mit dem Mai und endet mit Ablauf des Juli. Über die Raupen und ihre Nahrung ist wenig bekannt; Raupenfunde in der Natur fehlen bislang. In der Zucht frisst sie an Gräsern. Als Überwinterungsstadium wird in verschiedenen Handbüchern die Puppe genannt.


Ackerwinden-Bunteulchen (Acontia trabealis)


NSG Kapfhalde, 30.06.2020 (Foto: H. Fuchs)


NSG Kapfhalde, 01.08.2019 (Foto: H. Fuchs)


Hechingen-Weilheim, 05.08.2019 (Foto: H. Fuchs)

Die Verbreitung des Ackerwinden-Bunt­eulchens in Baden-Württemberg lässt deutliche Vorlieben für warme, nieder­schlagsarme und tiefer gelegene Land­schaften erkennen. So liegt der Verbrei­tungsschwerpunkt in der nördlichen Ober­rheinebene und den westlich angrenzenden Gebieten. Ein Anflug ans Licht im NSG Kapfhalde 2019 und nur wenige Tage später bei Weilheim war also nicht unbedingt zu erwarten.

Die Falter fliegen in zwei sich überlappenden Generationen zwischen Mai und August in Offenland-Habitaten mit Ackerwinden-Standorten in Trockenrasen, Ruderal­biotopen und Wegrändern. Über die Raupen ist nur wenig bekannt, sie fressen an Ackerwinde (Convolvulus arvensis); die Puppen überliegen wohl bis zu 4-mal.


Zaunwinden-Trauereule (Aedia funesta)


Haigerloch-Stetten, 06.07.2017 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 27.06.2016 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 21.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 26.06.2020 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 26.06.2020 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 08.08.2018 (Foto: H. Fuchs)

Der Verbreitungsschwerpunkt der Zaun­winden-Trauereule in Baden-Württemberg liegt in der Nördlichen Oberrheinebene und ihren Randgebieten. Im EBERT steht 1996 noch, dass alle weiteren Hauptlebensräume wie der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Alpenvorland von dieser Art nicht besiedelt werden. So ist der erste Fund im Jahr 2016 als echte Besonderheit zu werten und möglicherweise bereits das Anzeichen für eine Arealerweiterung aufgrund des Klimawandels.

Die Falter fliegen vermutlich in zwei sich überlagernden Generationen von Ende Mai bis Ende Oktober. Alle Funde in Baden-Württemberg stammen wohl aus dem Siedlungs­gebiet, insbesondere aus Gartengelände. Raupen waren zum Zeitpunkt der Druck­legung des EBERT in unserem Bundesland noch keine gefunden worden, doch aus anderen Bundesländern ist bekannt, dass sie an der Zaunwinde (Calystegia sepium) fressen.



(Pantheinae)

Die Unterfamilie der Pantheinae umfasst im Land drei Gattungen mit je einer Art, von denen allerdings eine bereits ausgestorben ist. Die anderen sind noch ungefährdet. Ihre Raupen sind behaart und ähneln dadurch manchen Lymantriinae.


Klosterfrau (Panthea coenobita)


Dotternhausen, 23.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 11.05.2015 (Foto: F. Treuz)


Geislingen, 06.07.2013 (Foto: B. Schlude)


Eier an Fichte - Bitz, 23.06.2017 (Foto: F. Treuz)
 


Eier an Fichte - Bitz, 23.06.2017 (Foto: F. Treuz)
 


L1-Räupchen frisch geschlüpft
Bitz, 23.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Ex-ovo-Zucht - Bitz, 14.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Ex-ovo-Zucht - Bitz, 14.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Ex-ovo-Zucht - Bitz, 24.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Kokon, Ex-ovo-Zucht
Bitz, 10.08.2017 (Foto: F. Treuz)


Puppe, Ex-ovo-Zucht
Bitz, 10.08.2017 (Foto: F. Treuz)

Die Klosterfrau bewohnt zwar ganz Baden-Württemberg, sie ist trotzdem nur lückenhaft verbreitet. So gibt es aus dem Zollernalbkreis seither erst wenige aktuelle Nachweise.

Die Falter fliegen in einer Generation im Juni/ Juli im Bereich von Nadelwäldern und Mischwäldern mit Fichtenanteil, besonders auf frischen bis feuchten Böden. Falterfunde stammen vom Inneren lichter Bestände, aber auch von den Randbereichen, Schlagfluren usw.

Die Raupen leben vorwiegend im August/ September in erster Linie an der Fichte (Picea abies). Die Puppe überwintert.


Haseleule (Colocasia coryli)


Haigerloch, 15.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Hart, 20.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 24.05.2014 (Foto: H. Fuchs)


Ei von ♀ aus Geislingen
02.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe L2, Ex ovo-Zucht
21.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe L3, Ex ovo-Zucht
30.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Jungraupe, Ex ovo-Zucht
17.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe Portrait, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe verpuppungsbereit, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe verpuppungsbereit, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe spinnt sich ein, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


frisch verpuppt, Ex ovo-Zucht
21.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Puppe, Ex ovo-Zucht
23.07.2017 (Foto: F. Treuz)

Die Haseleule ist in ganz Baden-Württemberg verbreitet und häufig. In den meisten Gegenden des Landes bildet sie zwei Generationen aus. Bei uns fliegen die Falter in der Regel im April/ Mai, die zweite Generation ab Juli tritt nicht in jedem Jahr auf.

Raupen sind von Mai bis August und ggf. auch noch später an einer breiten Palette von Laubhölzern zu finden, darunter wohl vorwiegend an Hainbuche (Carpinus betulus), Hasel (Corylus avellana), Rotbuche (Fagus sylvatica) und Eichen (Quercus spec.). Die Puppe überwintert.



(Dilobinae)

Zur Unterfamilie der Dilobinae gehört im Land nur eine einzige Art, die auf der Vorwarnliste steht.


Blaukopf (Diloba caeruleocephala) - RL V



Haigerloch-Stetten, 23.10.2012 (Foto: H. Fuchs)



Haigerloch-Stetten, 09.10.2023 (Foto: H. Fuchs)



Haigerloch-Stetten, 21.10.2017 (Foto: H. Fuchs)


Der Blaukopf ist vereinzelt in ganz Baden-Württemberg verbreitet. Er bewohnt gebüschreiche Säume, Hecken, Waldränder, Böschungen sowie Gärten mit Schlehen und Obstbäumen.

Die Falter fliegen in einer Generation von Anfang September bis Ende Oktober. Die (namensgebende) Raupe lebt an einer Vielzahl an Sträuchern und Bäumen, wie Apfel- und Birnbäumen, Weißdorn, Kirschbäumen, Pflaumen und Schlehen. Sie ist ziemlich auffällig gefärbt, hellblau mit gelben und schwarzen Punkten.



Rindeneulen (Acronictinae)

Die Rindeneulen unterscheiden sich von den meisten einheimische Eulen durch ihre zum Teil stark behaarten Raupen. Neben 12 Arten der Gattung Acronicta gehören drei weitere Gattungen mit je einer Art dazu. 8 Arten gelten als ungefährdet, eine als vom Aussterbern bedroht.


Seladoneule (Moma alpium) - RL V


Haigerloch-Stetten, 22.06.2015 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 31.08.2014 (Foto: F. Treuz)


Geislingen, 27.05.2016 (Foto: B. Schlude)

Die auffällig gefärbte Seladoneule kommt zwar in ganz Baden-Württemberg vor, wird allerdings nur vereinzelt angetroffen. Die Falter fliegen zwischen Mai und Juli, mitunter auch in einer unvollständigen 2. Generation im September, im Bereich eichenreicher Laub- und Mischwälder, auch im Bereich der Siedlungen. Es ist aber unklar, ob die Weibchen auch an Einzelbäumen außerhalb des Waldes ihre Eier ablegen.

Die Raupen leben im August/ September an Eichen (Quercus spec.), aber auch an Rotbuche (Fagus sylvatica). Die Puppe überwintert.


Woll-Rindeneule (Acronicta leporina)


Bitz, 02.06.2015 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Stetten, 07.07.2015 (Foto: H. Fuchs)


Geislingen, 04.09.2013 (Foto: B. Schlude)


Bitz, 18.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 18.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 18.07.2017 (Foto: F. Treuz)

Die in einigen Gegenden Baden-Württem­bergs nicht seltene Woll-Rinden­eule war im Zollernalbkreis vor 2013 noch nicht nach­gewiesen. Die Falter fliegen in einer langen Flugzeit vorwiegend zwischen Mai und August/ September, wobei noch nicht klar ist, ob die späten Falter nicht einer 2. Generation angehören. Laub- und Laub­mischwälder mit hohem Birken-Anteil sowie deren Säume und Randstrukturen sind die bevorzugten Lebensräume.

Die Raupen sind zwischen Juli und September an Birke (Betula pendula), aber auch an Erle (Alnus spec.) und Pappel (Populus spec.) zu finden.


Ahorneule (Acronicta aceris)


Bitz, 04.07.2014 (Foto: F. Treuz)


Geislingen, 08.07.2013 (Foto: B. Schlude)


♀ Haigerloch-Stetten, 21.06.2017 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 20.08.2009 (Foto: H. Fuchs)
 


Eier von anderem ♀ aus Haigerloch-Stetten
Bitz, 22.08.2017 (Foto: F. Treuz)


Eier von anderem ♀ aus Haigerloch-Stetten
Bitz, 22.08.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe L1 von ♀ aus Haigerloch-Stetten
29.06.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe von ♀ aus Haigerloch-Stetten
22.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupen von ♀ aus Haigerloch-Stetten
26.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Raupe von ♀ aus Haigerloch-Stetten
26.07.2017 (Foto: F. Treuz)


Kokon, Ex-larva-Zucht
26.01.2018 (Foto: F. Treuz)


Puppe, Ex-larva-Zucht
26.01.2018 (Foto: F. Treuz)

Die hübsche und auffällige Raupe der Ahorneule lebt an verschiedenen Laubbäumen, in erster Linie an Ahornarten, aber auch an Salweide, Hasel, Eiche, Linde und Rosskastanie. Bei Störung rollt sich die Raupe zusammen und bildet einen gelbroten Ball mit nach außen gerichteten Haarbüscheln. Durch ihr "warnendes" Aussehen und die dichte Behaarung ist sie weitgehend vor Fressfeinden geschützt.

Die Flugzeit beginnt Ende Mai (auf der Schw. Alb nicht vor Juni) und endet in den ersten Septembertagen. Noch nicht eindeutig geklärt ist die Frage, ob die im Hochsommer in Mitteleuropa auftretenden frischen Falter Angehörige einer 2. Generation sind oder ob Acronicta aceris bei uns nur eine einzige, sehr lange ausgedehnte Generation hervorbringt.


Pfeileule (Acronicta psi/ tridens)


Grosselfingen, 12.08.2012 (Foto: R. Zwiener)
 


Raupe Acronicta psi
Bitz, 03.07.2015 (Foto: F. Treuz)


Raupe Acronicta psi
Haigerloch-Stetten, 17.09.2006 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 05.08.2015 (Foto: H. Fuchs)

Der Falter ist äußerlich nicht von seiner "Schwesterart", der Dreizack-Pfeileule (Acronicta tridens) zu unterscheiden. Zwar ist er meist heller, aber eine sichere Bestimmung gewährleistet nur die Genitaluntersuchung.

Ganz anders verhält es sich mit der auffälligen und häufig zu findenden Raupe. Sie besitzt einen langen, aber kaum behaarten Fleischzapfen und einen gelben bis gelblichweißen Streifen auf dem Rücken. Man geht davon aus, dass der Falter zwei Generationen bildet. Er fliegt in der Zeit von Anfang Mai bis Anfang September.

Die Pfeileule bewohnt praktisch alle Landschaften mit Baum- und Strauchwuchs. Ihre Raupen besitzen ein breites Nahrungsspektrum, so dass in unseren Naturräumen alle häufigeren Laubbaumarten (außer Ahorn und Esche) als Nahrungspflanzen nachgewiesen werden konnten.


Erlen-Rindeneule (Acronicta alni)


Bitz, 10.05.2018 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Owingen, 01.07.2016 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 30.05.2017 (Foto: F. Treuz)


Jungingen, 09.05.2021 (Foto: R. Bertscheit)


Raupe - Straßberg, 21.08.2016 (Foto: R. Teufel)


Raupe - Straßberg, 21.08.2016 (Foto: R. Teufel)

Die Erlen-Rindeneule ist im ganzen Land verbreitet, mit einem Schwerpunkt im Alpenvorland und der Mittleren Schwäbischen Alb. Aus dem Zollernalbkreis gab es erst einen Nachweis von 2001, so dass der Anflug am Warrenberg 2016 als Besonderheit gewertet werden musste. Und erst recht der Raupenfund vom August ...

Die Falter fliegen bei uns wohl in einer Generation zwischen Ende Mai und Mitte Juli im Bereich von mäßig trockenen bis feuchten Laub- und Mischwäldern und deren Randbereichen. Aber auch ältere Bäume auf Lichtungen oder in Gebüsch-Landschaften bis in den Siedlungsbereich werden wohl besiedelt.

Die sehr auffällig gefärbten Raupen leben wohl zwischen Ende Juni und Ende August an Erlen (Alnus spec.), aber auch an einer Vielzahl anderer Bäume und Sträucher. Die Puppe überwintert.


Großkopf-Rindeneule (Acronicta megacephala)


Haigerloch-Owingen, 01.08.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 12.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 12.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 10.08.2015 (Foto: F. Treuz)

Die wegen des "dicken" Kopfs ihrer Raupe so genannte Großkopf-Rindeneule ist in ganz Baden-Württemberg zu finden. Die Falter fliegen vermutlich in zwei sich überschneidenen Generationen von Mai bis August in naturnahen fluss- und bachbegleitenden Weichholzgürteln, im Bereich des Weiden- und Pappel-Jungwuchses im Gebüschsaum von Wäldern, aber auch in Pappel-Pflanzungen außerhalb von Wäldern.

Die Raupen sind zwischen Juni und September hauptsächlich an Pappeln (Populus spec.) zu finden, die Puppe überwintert.


Goldhaar-Rindeneule (Acronicta auricoma)


Haigerloch-Owingen, 21.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Owingen, 01.08.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 26.07.2016 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Stetten, 28.04.2020 (Foto: H. Fuchs)


Haigerloch-Stetten, 17.05.2017 (Foto: H. Fuchs)


Obernheim, 04.07.2023 (Foto: A. Röcker)

Auch die Goldhaar-Rindeneule trägt ihren Namen wegen ihren Raupen, deren kräftige goldgelbe Punktwarzen und Haarbüschel Pate dafür waren.

Die Falter fliegen in ganz Baden-Württemberg in zwei deutlich voneinander getrennten Generationen im April/ Mai und im Juli/ August in einer Vielzahl von Gebüsch- und Offenlandbiotopen.

Die Raupen sind im Juni/ Juli und dann wieder ab September an einer Vielzahl von krautigen Pflanzen, Stauden, Sträuchern und sogar jungen Bäumen zu finden - in Baden-Württemberg sind 31 Pflanzenarten als Nahrungspflanze nachgewiesen. Die Puppe der Sommer-Generation überwintert.


Ampfereule (Acronicta rumicis)


Haigerloch, 15.05.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 08.09.2014 (Foto: F. Treuz)


Haigerloch-Owingen, 01.08.2013 (Foto: H. Fuchs)


Eigelege - Weibchen am Licht
Bitz, 20.08.2016 (Foto: F. Treuz)


Raupe
Grosselfingen, 13.07.2012 (Foto: R. Zwiener)


Raupe
Haigerloch-Stetten, 04.10.2012 (Foto: H. Fuchs)


Kokon aus Ex ovo-Zucht
Bitz, 20.08.2016 (Foto: F. Treuz)

In Gärten und auf Ruderalflächen um Siedlungen ist die bunte Raupe regelmäßig anzutreffen. Sie besiedelt praktisch alle Offenlandhabitate. Als polyphage Raupe frisst Acronicta rumicis verschiedenste krautige Pflanzen, Stauden und Sträucher. Sie wird aber auch auf Bäumen angetroffen, wobei es sich meistens um buschförmig wachsende Arten oder um junge Pflanzen handelt.

In allen Landesteilen von B-W treten zwei Generationen auf, die eine klare Lücke zwischen den beiden Generationen aufweisen. Die Flugzeit der 1. Generation beginnt je nach Temperatur im Laufe des Aprils und dauert bis Anfang Juni. Im Juli tritt dann die 2. Generation auf, von der die letzten Falter vereinzelt noch im September angetroffen werden können. In klimatisch begünstigten Regionen gehören sie vermutlich sogar einer 3. Generation an.

Die Ampfer-Rindeneule besiedelt ein breites Spektrum verschiedener mehr oder weniger offener Lebensräume. Über die Nahrung des Falters liegen aus Baden-Württemberg keine Angaben vor; sie besuchen allerdings gerne künstliche Köder, mit denen sie angelockt werden können.


Ligustereule (Craniophora ligustri)


Haigerloch-Stetten, 30.05.2016 (Foto: H. Fuchs)


Balingen, 05.06.2013 (Foto: H. Fuchs)


Bitz, 04.07.2014 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 21.05.2020 (Foto: F. Treuz)


Bitz, 18.07.2014 (Foto: F. Treuz)

Die Ligustereule ist in Baden-Württemberg fast überall häufig und nahezu flächendeckend verbreitet.

Die Falter fliegen in relativ eng aufeinander folgenden zwei Generationen zwischen Mai und August im Bereich ligusterreicher Waldmäntel, Gebüsche und Säume sowie eschenreicher Wälder und Waldränder - mit dem gepflanzten Liguster auch im Siedlungsbereich.

Die Raupen sind bis Mitte Oktober wie der Ligusterschwärmer vorwiegend an Ölbaumgewächsen wie Esche (Fraxinus excelsior) und Liguster (Ligustrum vulgare) zu finden.


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